Roggen Getreidearten

Triticale

Triticale

Triticale, abgeleitet von Triticum, ist eine Kreuzung aus Weizen (weiblich) sowie Roggen (männlich) und er gehört zu der Familie der Süßgräser. Erste fertile (fruchtbare) Triticale wurden im 19. Jahrhundert entdeckt und gezüchtet. Durch die gezielte Kreuzung in den letzten 30 Jahren konnte man leistungsstarke Sorten entwickeln und inzwischen sind es über 39 verschiedene Sorten.

Was genau ist Triticale?

Erst in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand der polnische Pflanzenzüchter Tadeusz Wolski die passende Methode heraus, um den heutigen Triticale zu züchten. Gentechnik kam dabei nicht zum Einsatz und es wurde lediglich auf die klassische Pflanzenzüchtung gesetzt. Es kombiniert die hohen Erträge des Weizens mit der Anspruchslosigkeit des Roggens. Neuere Züchtungen zielen beispielsweise auf höheren Nährstoffgehalt oder noch bessere Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen ab.

Triticale
Triticale Körner

Anbau Sommer- und Winter-Triticale

Man unterscheidet zwischen Sommertriticale (Aussaat im Frühjahr in den Tropen) und Wintertriticale (Aussaat im Herbst). Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Produzent dieser gezüchteten Getreidesorte und der Anbau erfolgt zum Großteil in Mittelgebirgen. Aufgrund der guten Winterhärte ist hier nicht nur die späte Aussaat möglich, denn sie begünstigt wiederum die Verminderung des Wildkrautdrucks. Des Weiteren ist der Anbau in viehstarken Regionen stark ausgeprägt, denn in der Viehfütterung wird das Getreide bevorzugt eingesetzt. Die relativ geringen Ansprüche an Nährstoffversorgung, Klima und Bodenbeschaffenheit machen das Korn sehr interessant für den Ökologischen Anbau.

Die Verwendung von Triticale

Aufgrund seines hohen Futterwertes, dienen die Ähren nicht nur zur Gewinnung von Futtergetreide (z.B. als Schweinemast). Das Getreide findet sich inzwischen auch in Backwaren und in anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Vollkornprodukten wieder. Das Getreide ist sehr eiweißhaltig und wird auch gerne als Bindemittel für Suppen und Soßen eingesetzt. Die Preise für den Anbau und den Endverbraucher machen die weitere Erforschung für beide Seiten gleichermaßen interessant.

Triticale in der Ernährung

Triticale

Der Triticale verfügt über einen recht hohen ernährungsphysilogischen Wert. Zum einen enthält er viel Eiweiß von hoher Wertigkeit und hat im Vergleich zu Weizen auch noch einen höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Die Verarbeitung ist jedoch etwas schwieriger als bei anderem Brotgetreide, denn es weist andere Teigeigenschaften und ein anderes Backverhalten auf als die typischen Brotgetreide. Für die Herstellung von Vollkornbrot und -backwaren, Getreideflocken oder Sprossen lässt er sich aber gut verwenden. Leider ist hier aber die Nachfrage verschwindend gering und so setzt man das Getreide hauptsächlich in der Tierfütterung ein.

Verwendung zur Viehfütterung

Gegenüber Roggen weist Triticale einige Vorteile für die Viehfütterung auf. Zum einen hat das Getreide nämlich einen höheren Energieanteil, zum anderen ist der Gehalt an essentiellen Aminosäuren um ein Mehrfaches höher. Auch der Rohprotein-Anteil ist gegenüber Roggen höher.

Gewinnung von Bioenergie

Inzwischen weiß man, dass das Getreide sich sehr gut zur Erzeugung von Bioenergie eignet. Von allen Getreidearten bietet es die besten Voraussetzungen für die Herstellung von Ethanol. Das liegt an der hohen Enzymaktivität und dem besonders hohen Gehalt an Stärke. Beides sind wichtige Kriterien in der Erzeugung von Ethanol. Zunehmend interessant wird der Triticale als Getreide-GPS für Biogasanlagen und er dient als Ersatz bzw. als Ergänzung von Mais.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1406 kJ336 kcal13,09 g72,13 g2,09 g

Triticale – ein sehr neues Getreide

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