Roggen Getreidearten

Roggen

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Roggenfeld

Bereits vor 105.000 Jahren bereiteten sich Menschen Mahlzeiten aus Getreide wie zum Beispiel Roggen zu. In einer Höhle in Mosambik, wurden die ersten Werkzeuge für das Mahlen von Ähren gefunden. Neben den Werkzeugen, zu denen auch Mühlsteine zählten, wurden tausende Samenreste auf ihren Ursprung untersucht.

Roggen – vielseitig und gesund

Lange Zeit wurde das Getreide in Kleinasien allerdings als Unkraut betrachtet. Erst im 12.-13. Jahrhundert, wurde der es vorwiegend zur Herstellung von Brot verwendet und immer häufiger auch bei der Fütterung von Tieren eingesetzt. Heute findet das Getreide hauptsächlich als Brotgetreide Einsatz. Es ist sehr robust gegenüber Pilzbefall und Schädlingen. Zudem stellt er nur wenige Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Deshalb konnte sich Roggen, insbesondere als Wintergetreide, gegen andere Getreidesorten durchsetzen. Dennoch spielt das Brotgetreide weltweit eine untergeordnete Rolle und an erster Stelle steht der Weizen.

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Roggenanbau

Beim Anbau wird in zwei Kategorien unterschieden. Es gibt den Sommer- und den Winterroggen. Vorwiegend wird er im Herbst ausgesät. Er verträgt Temperaturen bis minus 25 Grad. Von der Sonne her ist er relativ unabhängig.

Roggen in der Nahrungskette des Menschen

Das Getreide findet in vielen Grundnahrungsmitteln der Menschen Verwendung. Die größte Bedeutung hat er für die Bäckereien, denn aus dem Mehl werden verschiedene Brotarten und Brötchen hergestellt. In der Küche verwendet man Roggenmehl zum Kochen und Backen. Durch seine hervorragenden Geschmackseigenschaften lassen sich mit dem Getreide köstliche Backwaren herstellen. Die Brote und Brötchen sind dunkler, fester und wesentlich aromatischer als Backwaren aus Weizen.

Die Getreidesorte ist in verschiedenen Müslisorten vorhanden und das Schrot mit Milch ergibt ein herzhaftes Frühstück. Einen besonderen Genuss stellt getrockneter Roggen dar. Er erhöht das Wohlbefinden des Menschen und eine damit hergestellte Kost ist sehr ballaststoffreich. Aus diesem Grund ist ein weiteres Einsatzgebiet bei der Ernährung die Diät.

Getreide in Kosmetika?

Sogar im Bereich der Kosmetik genießt das Getreide einen hohen Stellenwert. In fermentierter Form wird es hauptsächlich in Pflegeprodukten für die Haut verwendet. Um die Anti-Alterungs-Power aus Roggen besser nutzen zu können, wird häufig zunächst Malzextrakt daraus hergestellt. Dieses ist reich an Polyphenolen, welche der frühzeitigen Hautalterung vorbeugen. Zudem ist das Getreide besonders reich an Lysin – eine Aminosäure, der eine besondere Rolle in Anti-Aging-Produkten zukommt. Des Weiteren soll der lebenswichtige Eiweißbaustein über eine antidepressive Wirkung verfügen.

Haar- und Hautreinigung mit Roggenmehl

Das Getreidemehl stellt in der Reinigung für Haut und Haar eine perfekte Alternative zu tensidhaltigen Reinigungs- und Pflegemitteln dar. Mit einer einfachen Mischung aus dem dunklen Mehl und Wasser stellt man im Handumdrehen eine Reinigungsmasse her, die sich zum Haarewaschen und für die Reinigung der Haut verwenden lässt. Dafür mischt man das Mehl im Verhältnis 1:4 mit frischem Wasser.

Auf einen Esslöffel Mehl kommen also 4 Esslöffel Flüssigkeit. Das Ganze lässt sich mit einem Quirl ganz leicht glattrühren und man kann es nach einer Ziehzeit von 10 – 15 Minuten zur Reinigung von Haut und Haaren verwenden. Mit der Masse lassen sich Schweiß, Fett und Schmutz ganz leicht entfernen, denn die enthaltene Stärke bindet unerwünschte Stoffe und Gerüche. Anschließend spült man ganz einfach ordentlich mit klarem Wasser nach.

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Roggen für die Herstellung von Spirituosen

In der Genussmittelbranche ist das Getreide auch von großer Bedeutung. Früher wurde es zur Bierherstellung verwendet, aber heute ist es wichtig für die Produktion von Spirituosen. Gerne wird es beispielsweise für Wodka und Korn genutzt. Im Gegensatz zu den anderen Getreidearten, eignet es sich hervorragend dafür. Der Geschmack wird durch ihn lieblich und angenehm mild. In Kanada und Amerika stellt man daraus Whisky her.

Roggen als wichtiger Rohstoff

Schon einige Zeit wird die Getreidesorte für Dämmstoffe und zur Herstellung von Bioethanol, Biogas und für andere Werk- sowie Baustoffe verwendet. Als nachwachsender Rohstoff wird das Getreide demnach immer interessanter. Für die Produktion von Ethanol bilden in Deutschland insbesondere folgende Rohstoffe vom Acker die Basis: Weizen, Triticale und Roggen.

Vereinzelt kommen auch Zuckerrüben zum Einsatz. Die stärke- und zuckerhaltigen Pflanzen werden vergärt und aufbereitet. Das daraus gewonnene Ethanol mischt man Ottokraftstoffen bei oder es wird in der chemischen Industrie eingesetzt.
Die Schlempe, das Abfallprodukt bei der Ethanolproduktion, wird häufig als Substrat in Biogasanlagen verwendet. In flüssigem Zustand kann man sie als Düngemittel verwenden. Zudem dient sie getrocknet als eiweißhaltiges Futtermittel für Milchvieh und in der Schweinemast.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1244 kJ293 kcal8,8 g60,7 g1,7 g

Wo wird das Getreide angebaut?

Man findet es hauptsächlich auf Feldern im nördlichen Europa und in Zentralasien. Auch auf sandigen Böden sowie in feuchten und kühleren Gebieten sind die Ernteerträge noch erstaunlich gut. Das Getreide stellt keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Deutschland gilt neben Polen als weltweit als größter Roggenproduzent.

Welche Aminosäuren sind enthalten?

Das Getreide enthält recht hohe Anteile an Valin, Arginin und Phenylalanin. Aber auch andere Aminosäuren, wie Tryptophan, Threonin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Tyrosin und Histidin sind enthalten.

Wie sieht es mit Vitaminen aus?

Auch an Vitaminen kann der Roggen einiges aufweisen. Enthalten sind die B-Vitamine B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Nicotinsäure), B5 (Pantothensäure) und B6. Außerdem Vitamin E und Folsäure.

Gibt es auch Mineralstoffe in dem Getreide?

Natürlich strotzt das Korn auch vor Mineralstoffen. Kalium beispielsweise, ist mit durchschnittlich rund 500 mg je 100 g im essbaren Anteil enthalten. Zudem finden sich darin Natrium, Magnesium, Calcium, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor und Selen. Ein Füllhorn an Mineralstoffen also.

Ist Roggen eine Heilpflanze?

Es gibt einige Ansätze, durch die man das Getreide als Heilmittel bezeichnen könnte. Beispielsweise sollen Getreide-Wickel gegen Ohrenschmerzen helfen. Auch bei Mückenstichen, sagt man, wirken sie wohltuend. Eine Mischung aus geröstetem Getreidemehl und abgekochtem Wasser soll gegen Übelkeit und Erbrechenz hilfreich sein.

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