Getreidearten Mais

Mais

Mais

Es war Christoph Kolumbus, der den Mais Mitte des 16. Jahrhunderts von einer Fahrt mit nach Europa brachte. So wurde das Getreide bereits ab etwa dem Jahr 1530 in Spanien angebaut. In Asien und Afrika war es zu dieser Zeit längst als wichtige Kulturpflanze bekannt. In Europa erfolgte der Anbau anfangs lediglich in den wärmeren Regionen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts züchtete man etwas robustere Sorten, die seitdem den Anbau in kühleren Gebieten möglich machen. Die einjährige Pflanze gehört zu der Familie der Süßgräser.

Der Maisanbau Europas in der Vergangenheit

Durch stetig sich verändernde Züchtungen konnte der Anbau von den wärmeren Regionen auch in die kälteren Breitengrade vorgetrieben werden. Die Pflanze gewann aber in Deutschland nie den Stellenwert als menschliches Nahrungsmittel, wie in vielen anderen Ländern. Sie wird auch heute noch hauptsächlich zu Weiterverarbeitung oder als Futtermittel angebaut. Insbesondere für die Aufzucht und Ernährung des Milchviehs wird die Pflanze eingesetzt. Natürlich findet das gelbe Korn auch heute noch als Grünfutter in der Landwirtschaft seinen Einsatz. In getrockneter Körnerform dient die Frucht als Futter für Legehennen, denn das Eigelb bekommt durch sie eine frischere Farbe. 

Mais

Wichtiges Lebensmittel in Ländern der Dritten Welt

Anders als in Deutschland, wo das gelbe Korn höchstens in der vegetarischen Ernährung und als Popcorn als nicht weiterverarbeitetes Lebensmittel eine Rolle spielt, ist es in den armen Ländern der Dritten Welt neben dem Reis ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung. Auf den Philippinen beispielsweise findet man außerhalb Manilas in den Provinzen an praktisch jedem Platz, wo Menschen essen, auch die gekochten gelben Körner im Angebot. Sie werden am häufigsten in heißer Form, noch in den eigenen Blättern angeboten. Der Maiskolben wurde zuvor in Wasserdampf auf dem Holzfeuer gegart. Danach wird er wärmeisoliert verpackt und von fliegenden Händlern überall angeboten.

Natürlich sind die Hygienestandards, nach denen Europäer ihre Nahrung bewerten, bei diesem Umgang als Nahrungsmittel nicht gewährleistet, doch er ist billig und nahrhaft. Die gelben Körner und Reis sind die Antwort auf die Frage, wie es die Menschen schaffen, sich von einem besonders niedrigen Einkommen mit ihren teilweise großen Familien zu ernähren.

Treibstoffherstellung aus Mais – Fluch und Segen zugleich

Maiskolben

In Zeiten immer knapper werdenden Erdöl-Ressourcen und der damit verbundenen Steigerung der Energiekosten gewinnt die Pflanze zunehmend an Bedeutung bei der Energieherstellung. Mit dem Maisanbau als nachwachsendem Rohstoff kann dem CO2 Ausstoß positiv entgegen gewirkt werden. Inzwischen wird in den USA mehr Getreide zur Produktion von Bio-Ethanol genutzt, als in der Viehzucht. Dies allerdings lässt wegen der hohen Nachfrage auch die Preise ins Unermessliche ansteigen. Problem dabei ist, dass der Preisantieg für viele Landwirte kaum noch tragbar ist. Zudem beklagen Hilfsorganisationen, dass hier ein Grundnahrungsmittel durch den Tank gejagt wird, das in vielen Teilen der Welt die Hungersnot lindern könnte.

Energiegewinnung in Biogasanlagen

Als nachwachsender Rohstoff erhält Mais inzwischen auch immer mehr Aufmerksamkeit. So wird das Silogut mittlerweile bereits häufig zur Erzeugung von Biogas in großen Biogasanlagen genutzt. Praktisch ist, dass sich die Produktionstechnik für die Biogas-Erzeugung nicht wesentlich von der zur Nahrungs- oder Futtermittelproduktion unterscheidet. So entsteht alleine durch eine Nutzung zur Energieerzeugung keine höhere Belastung für unsere Umwelt. Die Maissilage gilt, wenn man die Erzeugungskosten und die Energieausbeute, die man daraus erzielen kann, gegensetzt, als das wirtschaftlichste Substrat, um Biogas zu erzeugen.

Der Maisanbau boomt

Der Boom mit Biogas löste auch einen Boom beim Maisanbau aus. Leider entstanden hauptsächlich Monokulturen, die als nicht umweltfreundlich gelten, denn ökologisch gesehen sind es Wüsten, die keinen Lebensraum für Insekten und andere Tiere bieten. Zumal sich die unbewachsenen Böden durch Regen leicht auswaschen lassen und unter Umständen verwendete Düngemittel, beispielsweise Phosphate, in nahegelegene Gewässer geschwemmt werden können. Inzwischen sucht man nach umweltfreundlichen Alternativen. Beispielsweise rückt mittlerweile der Buchweizen immer mehr ins Visier, denn für nektarsammelnde Insekten scheint er besonders attraktiv zu sein. Zum einen wächst er schnell, was ihn auch als Zwischenfrucht akzeptabel macht, er blüht relativ zügig und kann selbst spät ausgesät werden, denn er hat, wenn es nicht zu kalt ist, bis in den November hinein Blüten.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1385 kJ327 kcal8,5 g64,7 g3,8 g

Ist Mais ein Gemüse oder ein Getreide?

Vom botanischen Gesichtspunkt her ist es ein Getreide aus der Gattung der Süßgräser. Gemüsemais wird hauptsächlich in den USA angebaut, aber auch dieser ist, wenn man es richtig nimmt, ein Getreide. Die Bezeichnung verwirrt ein wenig. Die ‚Gemüse‘-Variante hat weichere Körner und schmeckt etwas süßer als die, welche man als Futter- oder Energiepflanze verwendet.

Welche sind die größten Produzenten?

Die USA gilt als weltweit größter Mais-Produzent, dicht gefolt von der Volksrepublik China. In den USA beträgt jedoch der größte Anteil der Produktion, etwa 85%, bei genmanipulierten Sorten. Die mittels Gentechnik modifizierten Sorten sollen schädlings- und herbizidresistenter sein. Zudem behaupten beobachtete Studien, dass sie kostensparender angebaut werden können und ertragreicher wären. Andere Studien jedoch, die über einen längeren Zeitraum der Beobachtung erfolgten, sagen aus, dass diese transgenen Sorten einen höheren Verbrauch an Pestiziden mit sich ziehen.

Sind in Mais Vitamine enthalten?

Die kleinen gelben Körner stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Herheben kann man auf alle Fälle den hohen Gehalt an den Vitaminen B1, B2 und B6. Zudem findet man darin Niacin und Pantothensäure. Als Mineralstoffe enhält das Getreide Magnesium, Kalium und Zink.

Warum verdaut man Mais-Körner nicht?

Das liegt daran, dass wir die Körner einfach nur nicht richtig kauen. Die gelbe Hülle besteht aus Cellulose, die während des Verdauungsprozesses nicht aufgespalten werden kann. Gelangt das Korn also unzerkaut in den Verdauungstrakt, wird es letztendlich mehr oder weniger unversehrt auch wieder ausgeschieden. Der Körper gelangt auf diese Weise allerdings auch nicht an die innenliegenden Mineralstoffe und Vitamine. Daher: Immer gut mit den Zähnen zermalmen! Die leere „Hülle“ dient dann als gesunder Ballaststoff.

Kann man aus jedem Mais Popcorn machen?

Nein! Um Popcorn herzustellen, benötigt man eine bestimmte Sorte Mais – nämlich Puffmais. Das Wasser im Inneren der Körner breitet sich durch die entstehende Hitze aus und bringt das Korn zum Bersten. Die durch Hitze und Druck flüssige Stärke dehnt sich aus, erstarrt aber nach dem Aufplatzen der harten Schale direkt wieder. So entstehen die weißen, flockigen Gebilde.

Interessantes Video zu Biogas aus Mais

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