getreide.org

Getreide – vom Gras zur Kulturpflanze

Die heute angebauten Arten von Getreide haben nur noch wenig mit den Süßgräsern gemein, die Menschen vor Jahrtausenden zuerst anbauten. Schon vor der Kultivierung nutzten Menschen Wildgetreide als wichtige Nahrungsquelle, lange bevor gezielter Ackerbau entstand. Belegt ist die Anpflanzung im Nahen Osten schon im Jahr 8.000 v. Chr. Weitere 3.000 Jahre später verbreitete sich die landwirtschaftliche Getreidekultur auch bis nach Westeuropa. Auch in Asien und Amerika wurden Nachweise für den Anbau mit Reis und Mais deutlich vor Christi Geburt geführt, wobei die Samen dieser frühen Getreidepflanzen eine zentrale Rolle für die Ernährung und Weiterverbreitung spielten. Reis ist ein Grundnahrungsmittel weltweit und benötigt tropische und subtropische Klimazonen.

Die wichtigsten Getreidesorten

Es gibt viele Unterarten von  Weizen, Roggen & Co. Allerdings gibt es nur 7 richtige Getreidesorten:

Diese sieben Getreidesorten werden als Haupt-Getreidearten bezeichnet und gehören zu verschiedenen Getreidegattungen, die sich in ihrDiese sieben Sorten werden als Haupt-Getreidearten bezeichnet und gehören zu verschiedenen Getreidegattungen, die sich in ihren Eigenschaften, Anbau- und Erntezeiten sowie ihrer Nutzung unterscheiden. Die Getreideart beschreibt dabei die jeweilige Kulturpflanze, während die Getreidegattungen die übergeordneten Gruppen wie Weizen, Gerste oder Roggen umfassen.

Zu den sogenannten Urgetreide zählen Emmer, Einkorn und Dinkel, die als ursprüngliche Arten seit Jahrtausenden kultiviert werden und eine besondere Bedeutung für die Ernährungsgeschichte haben. Besonders Dinkel unterscheidet sich in seinen Eigenschaften und der Verwendung deutlich von Weizen (weizen dinkel). Hirse ist glutenfrei und gilt als mineralstoffreichstes Korn.

Brotgetreide sind Pflanzen, die sich besonders gut zur Brotherstellung eignen. Hier spielen vor allem Weichweizen und Roggen eine zentrale Rolle, da sie durch ihre Backeigenschaften und ihren Geschmack die Basis vieler Brotsorten bilden. Roggen wird vor allem für Brot und Brötchen verwendet und ist robust für den Anbau in kühleren Regionen. Gerste eignet sich zum Brauen von Bier und wird auch als Nahrungsmittel in Suppen und Eintöpfen verwendet. Roggen wird in kälteren Regionen mit sauren und sandigen Böden angebaut und ist zudem für die Landwirtschaft und Ernährung in vielen Regionen von großer Bedeutung (roggens). Weizen ist die wichtigste Getreideart und hat die besten Backeigenschaften.

Weichweizen und Hartweizen unterscheiden sich durch ihre Kornstruktur: Weichweizen ist weich und eignet sich besonders für Backwaren, während Hartweizen hart ist und vor allem für die Herstellung von Teigwaren wie Pasta verwendet wird. Hartweizen ist besonders beliebt für Pasta und wird zu Grieß verarbeitet. Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer und Gerste enthalten Gluten, ein Eiweiß, das beim Backen wichtig ist.

Die Vielfalt der Sorten (Sorte) innerhalb der Arten ist wichtig, um die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen zu sichern. Die Wahl der Sorte und der richtige Zeitpunkt der Aussaat sind entscheidend für den erfolgreichen Anbau und die Ertragsleistung.

Anzahl der Sorten von Getreide

GetreideartenAnzahl SortenInformationen
Mais (Körner)191 SortenDetaillierte Informationen
Winterweichweizen140 SortenDetaillierte Informationen
Mais (Reifezahl bis S 250)87 SortenDetaillierte Informationen
Wintergerste (zwei & mehrzeilig)80 SortenDetaillierte Informationen
Mais (Reifezahl bis S 220)59 SortenDetaillierte Informationen
Sommergerste54 SortenDetaillierte Informationen
Wintertriticale33 SortenDetaillierte Informationen
Winterroggen32 SortenDetaillierte Informationen
Sommerhafer26 SortenDetaillierte Informationen
Sommerweichweizen20 SortenDetaillierte Informationen
Dinkel13 SortenDetaillierte Informationen
Sorghumhirse8 SortenDetaillierte Informationen

Mit Roggen, Gerste, Hafer und Hirse gehören noch vier weitere zur Familie der Süßgräser. Sie tragen zusammen aber gerade mal zu gut 10 % der Weltproduktion bei. Das Korn besteht aus verschiedenen Bestandteilen wie dem Mehlkörper, der für die Verarbeitung zu Mehl und anderen Produkten von Bedeutung ist. Aus den Korns werden unterschiedliche Mehle und Mehlsorten hergestellt, die für die Produktion von Broten, Backwaren und weiteren Produkten verwendet werden. Die Produkte aus den Körnern finden vielfältige Verwendung, nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch als Viehfutter, in der Kosmetik und in industriellen Anwendungen.

Die Nährstoffe, insbesondere Vitamine der B Gruppe, sind für die Ernährung und Gesundheit von großer Bedeutung. Die verschiedenen Arten zeichnen sich durch spezifische Eigenschaften und einen hohen Nährwert aus. Winterweizen ist für die landwirtschaftliche Produktion und die Herstellung von Broten besonders wichtig, da er hohe Erträge liefert und sich durch gute Backeigenschaften auszeichnet.

Top 10 Länder Produktion

Heutzutage sind China und die USA gefolgt von Indien die wichtigsten Anbauländer. Diese zwei bauen knapp die Hälfte der gesamten Weltproduktion an. Alle heutigen Arten gehören zur Familie der Süßgräser. Die Urformen wurden durch klassische Züchtung über Jahrhunderte gezielt verändert. Die Erträge heutiger Pflanzen sind erheblich höher als bei ihren alten Verwandten. In jüngster Zeit hat sich der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sehr verbreitet. Außerhalb des westlichen Kulturkreises wird die Debatte um den Einsatz solcher Züchtungen weniger ideologisch geführt.

PlatzLandTonnen
1China~ 610.000.000
2USA~ 470.000.000
3Indien~ 320.000.000
4Indonesien~ 130.000.000
5Russland~ 120.000.000
6Brasilien~ 110.000.000
7Argentinien~ 77.000.000
8Ukraine~ 63.000.000
9Bangladesch~ 60.000.000
10Frankreich~ 56.000.000
16Deutschland~ 38.000.000

Es gehören lediglich nur die sieben oben genannten Gattungen zur Familie der Süßgräser. In Deutschland wird eine große landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Körnerpflanzen genutzt, wobei Winterweizen eine zentrale Rolle spielt. Wintergerste wird in Deutschland dreimal so viel angebaut wie Sommergerste. Ohne die drei am meisten angebauten Sorten Mais, Weizen und Reis wäre es kaum möglich, die heutige Weltbevölkerung zu ernähren. Etwa 800 Millionen Tonnen Weizen werden jedes Jahr produziert, die anderen beiden Sorten folgen dicht mit jeweils etwa 700 Millionen Tonnen.

Das Korn und die Körner sind die Grundlage für die Produktion von Lebensmitteln und spielen eine entscheidende Rolle in der menschlichen Ernährung. Im Wirtschaftsjahr 2021 wurden geschätzte sechs Prozent des Weltverbrauchs für Bioethanol verwendet. Eine der Grundregeln der Lagerhaltung ist die Reinigung des Ernteguts vor der Einlagerung.

Deutschland ist mit Platz 16 und ca. 38.000.000 Tonnen im Jahr im Mittelfeld anzusehen. Österreich und Schweiz hingegen sind mit 4.000.000 Tonnen bzw. 830.000 Tonnen im unteren Drittel zu finden.

Bio Getreide

Getreide

Andere bekannte Namen wie Dinkel, Einkorn oder Emmer, die vor allem als Bio Getreide vertrieben werden, sind Unterarten des Weizens. Getreide ist eine der wichtigsten Nährstoffquellen des Menschen. Es enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß, wichtige Kohlenhydrate, lebensnotwendige Fettsäuren, viele B-Vitamine für das Nervensystem sowie Mineralstoffe für ein gesundes Wachstum. Vor allem Eisen ist in Getreide reichlich vorhanden und kann so die Energiespeicher des Körpers effektiv auffüllen. Vollkornprodukte enthalten mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe als raffinierte Produkte. Raffiniertes Getreide hat eine längere Haltbarkeit, ist aber ärmer an Nährstoffen. Die Ballaststoffe aus Vollkorngetreide unterstützen eine gesunde Verdauung und stärken die Darmflora. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes senken.

Züchtungen und Kreuzungen

Das Getreide, das man auf unseren heimischen Feldern findet, ist bereits seit Jahrtausenden keine natürliche Pflanze mehr, sondern ein durch menschliche Hand manipuliertes Gras. Schon von Urzeiten her wurde diese Kulturpflanze immer neu beeinflusst und kultiviert. Durch Züchtungen und stets neue Kreuzungen wird der Wuchs der Getreidepflanzen immer wieder aufs Neue beeinflusst. Ziel ist es, möglichst ertragreiche Ähren zu züchten mit immer größeren Ähren und vielen, möglichst großen Körnern.

Auch wird versucht, sie gegen Umwelteinflüsse wie beispielsweise Klimaschwankungen, Krankheiten und Schädlinge resistenter zu machen. Zudem müssen die Halme stabil genug werden, um die Last der reifen Ähren tragen zu können ohne abzuknicken. Nur durch stetige Kreuzungen hat es der Mensch in den vergangenen Jahrtausenden geschafft, die Ernteerträge soweit zu steigern, dass eine Abdeckung des weltweiten Bedarfs gewährleistet ist. Die Erträge der Wintergetreidearten liegen dabei weit über denen der Sommerformen.

Glutenallergien auf dem Vormarsch

Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf glutenhaltige Lebensmittel und sind gezwungen, auf jegliche Getreideprodukte zu verzichten. Rund 400.000 Menschen in Deutschland leiden an einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Glutenhaltige Nahrungsmittel lösen bei ihnen eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. Diese Entzündung bewirkt, dass wichtige Nährstoffe aus Getreideprodukten unverdaut im Darm verbleiben, während der Körper selbst weniger Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen und nutzen kann. Da dieses Gluten (Klebereiweiß) in allen Getreidesorten vorhanden ist, findet man es auch in vielen Lebensmitteln vor. Glutenunverträglichkeit kann zu einer chronischen Erkrankung der Dünndarmschleimhaut führen, bekannt als Zöliakie. Durch eine Umstellung der Ernährung lässt sich die Krankheit jedoch sehr gut in den Griff bekommen.

Durch zahlreiche Forschungsprojekte konnten beispielsweise Brotsorten entwickelt werden, die kein Gluten enthalten. Vor einigen Jahren mussten Betroffene noch auf Brot aus Maismehl oder Reismehl zurückgreifen. Dieses war jedoch sehr trocken und hatte kaum wertvolle Inhaltsstoffe. Inzwischen werden für die Herstellung von Brot auch Quinoa, Buchweizen oder Amaranth eingesetzt. Diese sind sehr viel schmackhafter, haben eine weiche Kruste und enthalten ausreichend Proteine und Ballaststoffe für eine gesunde Ernährung.

Pseudogetreide – Eine hochwertige Alternative für Allergiker

Getreide Feld

Neben den genannten Sorten gibt es noch einige weitere Kulturpflanzen, die sich als Mehl zur Herstellung von Brot, Backwaren und in Körnerform als Zutaten für Müslis und andere Speisen eignen. Auch sie sind nahrhafte und energiespendende mit teilweise sehr hohem Mineralstoffgehalt. Durch die Pseudogetreide wie beispielsweise Amaranth, Buchweizen, Hanf und Quinoa können wir unseren Ernährungsplan äußerst abwechslungsreich gestalten ohne dabei auf wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe verzichten zu müssen. Quinoa wird wie Reis oder Couscous als Beilage verwendet.

Sämtliche Körnerfrüchte, die nicht zur Gattung der Süßgräser, bezeichnet man als Pseudogetreide. Die Früchte dieser Kulturpflanzen sind frei von Klebereiweiß und somit absolut glutenfrei. Sie eignen sich hervorragend als ernährungsphysiologisch hochwertige Nahrungsmittel für Personen die an Zöliakie leiden, die also eine Glutenunverträglichkeit aufweisen. Auch die Rizinuspflanze (mehr bekannt von Rizinusöl) trägt Ihren Teil dazu bei.

Kontroverse um Mais als Biobrennstoff

In immer mehr Staaten wird Ethanol aus Biomasse als Brennstoff benutzt. Die EU schreibt den Mineralölproduzenten vor, dem Benzin Ethanol hinzuzufügen. In den USA gibt es hohe steuerliche Förderungen für die Umwandlung von Pflanzen in Biobrennstoff. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Mais, der bevorzugt von den USA umgewandelt wird. Aber auch Kokosnussöl, wie z.b. das Kokosöl von Guru wird, als Biokraftstoff genutzt, was auch wie bei Mais ein wenig verwunderlich klingt. Dadurch verknappt sich das Angebot auf dem Weltmarkt und führt zu steigenden Preisen. In den letzten Jahrzehnten wurde Getreide für die Weltbevölkerung durchgehend preiswerter. Kritiker befürchten bei einer ausgedehnten Förderung aber eine Umkehr dieser Preisentwicklung.

Zusammensetzung von Getreide

Wie es bei allen Naturprodukten der Fall ist, schwankt auch hier die Zusammensetzung. Ausschlaggebend sind hier die Bedingungen des Anbaus, wie zum Beispiel das Klima, der Boden oder auch die Luft.

In dieser Tabelle erfahren Sie die durchschnittlichen Inhaltsstoffe je 100g :

ArtEnergiegehalt (kJ)EiweißFettKohlenhydrateBallaststoffe
Weizen126311,71,859,513,3
Roggen12448,81,760,913,2
Reis14606,80,677,81,4
Mais13778,53,864,29,7
Hirse14819,83,968,83,8
Hafer140911,77,155,79,7
Gerste13209,82,163,39,8
Dinkel135810,82,763,28,8

Ein tolles Rätsel zum erkennen der Getreidearten

Es ist nicht immer einfach jedes Getreide von einander zu entscheiden. Mit diesem Video könnt Ihr einfach die Unterschiede der verschiedener Arten lernen. Zusammengestellt hat dieses Video der Stern und hat damit eine eventuelle Wissenslücke geschlossen. Testet euer Wissen für die Schule oder bei Kreuzworträtsel und schaut hier nach der Lösung.

Die wichtigsten Getreide in der Übersicht

Oft gehen wir durch die Natur spazieren und wüssten gerne was auf welchem Feld wächst. Hier haben wir Bilder der weit verbreitetsten Sorten und Arten. Für eine noch bessere Übersicht haben wir eine ganze Galerie mit verschiedenen Fotos aller Sorten. einfach die Unterschiede der verschiedener Arten lernen.

Getreide in der Geschichte

Getreidearten wie Weizen, Gerste und Hirse sind seit Jahrtausenden eng mit der Entwicklung der Menschheit verbunden. Bereits vor über 10.000 Jahren begannen die Menschen im Fruchtbaren Halbmond, erste Körnerpflanzen zu kultivieren. Die Entdeckung, dass der gezielte Anbau von Getreidearten eine verlässliche Nahrungsquelle bietet, war ein Meilenstein: Sie ermöglichte es, sesshaft zu werden, Dörfer und später Städte zu gründen und komplexe Gesellschaften zu entwickeln. So wurde das Korn zum Grundnahrungsmittel und prägte die Geschichte ganzer Kulturen.

Im Laufe der Zeit entstanden durch gezielte Züchtung und Anpassung an verschiedene Klimazonen zahlreiche Sorten und Kulturen. Während die Römer vor allem Weizen als Hauptgetreide bevorzugten, dominierten in Nordeuropa Roggen und Hafer den Speiseplan. Auch Dinkel, eine Urform des Weizens, spielte in vielen Regionen eine wichtige Rolle. Im 19. Jahrhundert gelang mit der Kreuzung aus Weizen und Roggen die Entwicklung der Getreidesorte Triticale, die heute in vielen Ländern als ertragreiche Alternative angebaut wird. Triticale bietet hohe Erträge und kombiniert die Vorteile beider Pflanzenarten.

Wintergetreide wird vor dem Winteranfang gesät und kann ab Juli des nächsten Jahres geerntet werden. Sommergetreide wird im Frühjahr ab Anfang März gesät und kann ebenfalls ab Juli geerntet werden. Die Düngung richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Kultur und den vorhandenen Nährstoffen im Boden.

Die Geschichte des Anbaus von Körnerfrüchten ist eng mit technischen Innovationen verknüpft. Werkzeuge wie der Pflug und später die Dreschmaschine revolutionierten die Landwirtschaft und steigerten die Produktion von Körnern erheblich. Dadurch konnten immer mehr Menschen ernährt werden, und das Getreide wurde zum wichtigsten Rohstoff für die Herstellung von Mehl, Brot und anderen Nahrungsmitteln.

Getreidearten wie Weizen, Mais, Reis und Hirse sind heute weltweit die bedeutendsten Grundnahrungsmittel. Sie bilden die Basis für eine Vielzahl von Produkten – von Brot und Nudeln über Müsli bis hin zu Genussmitteln wie Bier und Whiskey. Mais dient nicht nur der Herstellung von Lebensmitteln wie Popcorn, sondern auch als Tierfutter. Hafer wird hauptsächlich als Haferflocken für Müsli und Frühstückscerealien verwendet. Auch in der Industrie spielt das Korn als Rohstoff für Stärke, Zucker und Biokraftstoffe eine zentrale Rolle.

In Deutschland ist der Anbau von Getreide ein wesentlicher Bestandteil der Landwirtschaft. Die wichtigsten Sorten sind Weizen, Gerste und Roggen, die auf großen Flächen kultiviert werden. Heute wächst das Korn auf gut einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Produkten wie Brot, Nudeln und Müsli ist hoch und spiegelt die große Bedeutung der Pflanzen in der deutschen Ernährung wider. Der Selbstversorgungsgrad mit Getreide betrug in Deutschland 2019/20 104 Prozent.

Die Vielfalt der Arten und Sorten prägt nicht nur unsere Esskultur, sondern ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von der Herstellung traditioneller Brote bis zur Produktion moderner Industrieprodukte – das Getreide bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags und unserer Geschichte. Es wird auch als Viehfutter verwendet.

Zusammenfassung

Getreide ist seit Jahrtausenden ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel für die Menschheit. Die wichtigsten Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Reis und Hirse gehören zur Familie der Süßgräser und werden weltweit angebaut. Der gezielte Getreideanbau begann vor über 10.000 Jahren im Nahen Osten und hat sich seitdem global verbreitet. In Deutschland spielt der Anbau von Weizen, Gerste und Roggen eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft. Getreide dient nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Viehfutter, Rohstoff für Genussmittel und industrielle Produkte wie Biokraftstoffe. Die Zusammensetzung der Getreidekörner liefert wichtige Nährstoffe, darunter komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß, Vitamine der B-Gruppe und Mineralstoffe. Vollkornprodukte sind besonders gesundheitsfördernd, da sie mehr Ballaststoffe und Nährstoffe enthalten als raffinierte Varianten.

Neben den traditionellen Getreidearten gewinnen Pseudogetreide wie Quinoa und Amaranth als glutenfreie Alternativen an Bedeutung. Die Vielfalt der Sorten und die fortlaufende Züchtung sorgen für stabile Erträge und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen. Die Lagerung und Verarbeitung von Getreide erfordern sorgfältige Kontrolle, um Qualität und Nährwert zu erhalten. Insgesamt bleibt Getreide ein zentraler Bestandteil der Ernährung, Landwirtschaft und Industrie weltweit.

Fragen & Antworten

  1. Wie viele Arten von Getreide gibt es?

    Lediglich sieben Gattungen gehören dazu. Diese wären: Mais, Weizen, Reis Roggen, Gerste, Hafer und Hirse. Alle anderen bekannten Namen sind Unterarten der jeweiligen Sorten.

  2. Was ist Pseudogetreide?

    Sämtliche Körnerfrüchte, die nicht zur Gattung der Süßgräser gehören, bezeichnet man als Pseudogetreide. Die Früchte dieser Kulturpflanzen sind frei von Klebereiweiß und somit absolut glutenfrei. Hirse und Mais enthalten kein Gluten und sind daher für Menschen mit Glutenunverträglichkeit geeignet.

  3. Welches sind die ältesten Getreidesorten?

    Dinkel, Einkorn, Emmer, Grünkern und Kamut sind die ältesten Sorten und werden vor allem in Bio Qualität vertrieben. Belegt ist die Anpflanzung im Nahen Osten schon im Jahr 8.000 v. Chr. Weitere 3.000 Jahre später verbreitete sich die landwirtschaftliche Kultur auch bis nach Westeuropa.

  4. Welche Art ist am gesündesten?

    Hafer ist mit seinem hochwertigen Eiweiß und den wichtigen Fettsäuren eines der gesündesten Süßgräsern. Es ist reich an fettlöslichen B-Vitaminen, Eisen, Zink, Folsäure und Kalzium. Dinkel dagegen ist sehr leicht verdaulich und wird oft als Ersatz von Weizen verwendet. Hirse ist der Allrounder. Es enthält Magnesium, Eisen und Kalzium, regt den Appetit an und ist leicht verdaulich.

Kommentare

Klicken zum kommentieren